Scharfe Kritik am Vorgehen der Beh�rden von Altensteig �bt das Netzwerk Bildungsfreiheit.

A l t e n s t e i g � In einem Eilverfahren hat das Familiengericht in Nagold (Nordschwarzwald) einem christlichen Elternpaar aus Altensteig, das seinen vier schulpflichtigen Kindern in den letzten f�nf Jahren in Deutschland nicht erlaubten Hausunterricht erteilte, das Sorgerecht zum Teil entzogen.

F�r Schulangelegenheiten und das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist nun das Jugendamt zust�ndig. Der vorl�ufige Beschluss erging, nachdem die Mutter mit den Kindern bereits ihren Wohnsitz in Altensteig aufgegeben hatte und nach England umgezogen war. Dort ist Hausunterricht erlaubt, der rund 160.000 Kinder erteilt wird. Bei der Altensteiger Familie handelt sich um Kathrin und Klaus-Dieter Landahl mit ihren Kindern Jonathan Ari (12), Dominik (9), Dan-Joel (7) und Hannah Naomi (6). Das j�ngste Kind, Deborah (2), ist noch nicht schulpflichtig. Die Familie geh�rt zur Gemeinde des evangelikal-charismatisch gepr�gten Jugend-, Missions- und Sozialwerks Altensteig (JMS). Die Eltern lehnen den Schulbesuch ihrer Kinder aus Glaubens- und p�dagogischen Gr�nden ab. Wiederholt waren sie zu Bu�geldern verurteilt worden, weil sie gegen die Schulpflicht versto�en hatten. Am 16. November 2007 hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe einen Beschluss ver�ffentlicht, dass Eltern, die ihre Kinder aus Glaubensgr�nden von der Schule fernhalten, teilweise das Sorgerecht entzogen werden kann. Wie es hie�, liege es im Interesse der Allgemeinheit, der Entstehung von religi�s oder weltanschaulich gepr�gten �Parallelgesellschaften� entgegenzuwirken. Netzwerk Bildungsfreiheit: Wie in der DDRScharfe Kritik am Vorgehen der Beh�rden von Altensteig �bt das Netzwerk Bildungsfreiheit. Es sei ein Skandal, dass es einer Familie unm�glich gemacht werden solle, den Wohnsitz in einem anderen Land zu w�hlen, sagte Sprecher J�rg Gro�el�mern (N�rnberg). Damit werde das Grundrecht auf Niederlassungsfreiheit verletzt. Das Vorgehen des Altensteiger B�rgermeisters J�rgen Gro�mann (CDU), der den Antrag auf Sorgerechtsentzug beim Familiengericht eingereicht hatte, erinnere an die Zeiten der SED-Diktatur in der DDR, �wo Menschen mittels Mauer und Stacheldraht an der Flucht in die Freiheit gehindert werden mussten�. Gro�el�mern kritisierte ferner, dass �kein anderes halbwegs zivilisiertes Land� beim Erteilen von Hausunterricht von einer Kindeswohlgef�hrdung und einem Missbrauch der elterlichen Sorge ausgehe: �Durch ihr r�cksichtsloses Vorgehen vertreiben die Beh�rden immer mehr bildungsnahe und engagierte Familien aus unserem Land.� Auch die durch eine umfangreiche Fernsehberichterstattung bekannt gewordene Hausunterrichtsfamilie Neubronner aus Bremen hat sich inzwischen mit ihren zwei S�hnen ins Ausland abgesetzt. Gro�el�mern hat unterdessen dazu aufgerufen, beim Altensteiger B�rgermeister gegen das Vorgehen gegen die Familie Landahl zu protestieren. Sch�tzungen zufolge unterrichten in Deutschland zwischen 300 und 500 Familien ihre Kinder zu Hause. Amtliche Zahlen gibt es nicht.

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