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Hebr�er 12,6
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Menschheit wird psychisch kr�nker

Auf der Liste der weltweit umsatzst�rksten Medikamente liegen auf Platz 1 Pr�parate zur Bek�mpfung des Krebses, dicht gefolgt von Arzneimitteln, die gegen psychische St�rungen verordnet werden. Wie psychisch krank sind die Menschen dieser Welt?

Die Meldungen der letzten Zeit sind dramatisch. Ob Vorschulkinder, Jugendliche oder Erwachsene: Die Zahl der Menschen mit seelischen St�rungen und Erkrankungen schnellt in die H�he — zumindest in Deutschland. So sind nach Be�obachtungen von Professor Klaus Fr�hlich-Gildhoff von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg bereits 18 Prozent der Kinder im Vorschulalter verhaltensauff�llig. Diagnostizierte man 1990 noch 1.500 Kinder mit dem sogenannten Aufmersamkeitsdefizit-Hyperaktivit�ts-Symptom (ADHS / "Zappelphillip-Syndrom"), so sind es heute an die 500.000 F�lle. Aber nicht nur bei Kindern und Jugendlichen nehmen die psychischen St�rungen zu. Auch bei den Erwachsenen.

Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) befragte 2005 rund 30.000 Mitarbeiter von deutschen Firmen, Verwaltungen und Industriebetrieben. Das Ergebnis war schockierend. Der Anteil der psychischen Erkran�kungen an den Gesamtkrankheitstagen lag enorm hoch. Ph�nomene wie Ausgebranntsein (Burnout), Ersch�pfungsgef�hle, Depressionen wurden von fast einem Drittel der Arbeitnehmer in den anonymen Um�fragen angekreuzt. Die H�lfte der Befragten litt dazu an Nacken-, Schulter- und R�ckenbeschwerden, die oft auch psychosomatische Ursachen haben. Doch woran liegt es, dass immer mehr Menschen unter psychischen St�rungen leiden?

Der Psychologe Klaus Weber, Professor an der Fakult�t f�r angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule M�nchen, sieht einen wesentlichen Grund in der heutigen Arbeitswelt: "Da, wo fr�her vier Leute besch�ftigt waren, sind es heute zwei — und die haben aber sechs Mal so viel Arbeit." Aufgrund technischer Entwicklungen sei ein Verdichtungsprozess in Gang gekommen, der aus einem Arbeitnehmer k�rperlich und psychisch das Letzte herauszupressen versuche. Das heutige Arbeitsleben sei auf topfitte 25- bis 35-J�hrige zugeschnitten, sodass �ltere Mitarbeiter nicht mehr mithalten k�nnten. Altere Mitarbeiter, so Weber, „die schon einen gewissen k�rperlichen und geistigen Verschlei� haben, m�ssen mit hohem k�rperlichen und psychischen Aufwand Arbeiten leisten, die normalerweise 20 Jahre j�ngere machen sollten, und das f�hrt dazu, dass man einfach nicht mehr kann und depressiv wird." Als weiteren Faktor f�r psychische Erkrankungen nennt Weber den Konkurrenzdruck, die �ngste und das Mobbing, das es in jedem Betrieb gebe. Der Psychiater Michael Marwitz pr�zisiert diesen Faktor so: "Es geht in vielen F�llen nicht um Belastung, es geht um Kr�nkung." Kr�nkung durch fehlende Erfolgserlebnisse, durch schlechte Bezahlung f�r gute Leistung, durch �bergangenwerden bei Bef�rderungen, durch mangelnde Anerkennung. Es seien Kr�nkungen, die zu einer st�ndig nagenden Verletzung des Lebens w�rden.

�Aber auch die 25- bis 35-J�hrigen, die eigentlich in der Lage sein sollten, vieles wegzustecken, sehen sich heute einem sehr hohen Druck ausgesetzt, dem viele nicht mehr standhalten. Soziologen nennen diesen Lebensabschnitt mittlerweile "Rushhour" (Hauptver�kehrszeit) des Lebens. Das Ende des Studiums oder der Fachausbildung liegt bei Mitte bis Ende zwanzig. Das Ende der Karriereleiter ist oft bei Ende vierzig schon erreicht. In dieser Zeit muss man es beruflich "packen" — dazu noch Nestbau und Elternrolle b�ndeln, gegebenenfalls noch die Betreuung von pflegebed�rftigen Angeh�rigen managen. Das ist f�r viele zu viel. Sie brechen psychisch zusammen.

�Diese Belastungen in der Rushhour des Lebens f�hren wiederum zu extremen Situationen im Familienleben, Erziehungsdefiziten bei den Kindern oder zu Ehescheidungen. Somit baut sich ein Klima auf, in dem wiederum die Kinder psychisch krank werden k�nnen und diese St�rungen mit ins Erwachsenenleben neh�men. Internationale Sch�tzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 die psychischen Erkrankungen bei Kindern sogar um die H�lfte zunehmen werden. Es sind zu gro�en Teilen unsere gesellschaftlichen Verh�ltnisse, das Leben, wie wir es leben — zum Teil leben m�ssen —, was Menschen in seelische N�te st�rzt. Einen Generalausweg aus dieser Situation scheint es nicht zu geben.

�In einer westlichen Welt, in der sich Menschen mehr und mehr von Gott abwenden, wird sich auch kein heilsamer Ausweg auftun. Es best�tigt sich immer wieder ein Zusammenhang, den der Liederdichter Manfred Siebald so ausdr�ckt: "Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit ihm gehen wir ins Licht. Sind wir ohne Gott, macht die Angst sich breit, aber mit ihm f�rchten wir uns nicht!" (topic)

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