Wassernotstand in Israel
Das Land Israel sieht der schlimmsten Wasserkrise seit 80 Jahren entgegen, so die alarmierende Botschaft des Leiters der Wasserbeh�rde des Staates Israel, Uri Schani, Anfang Juli.
Die drei nat�rlichen Trinkwasserquellen des Landes, der See Genezareth sowie die Grundwasser f�hrenden Schichten im Bergland und der K�stenebene, haben einen gef�hrlichen Tiefstand erreicht. Trotz des kalten Winters und erheblicher Schneef�lle lag die Niederschlagsmenge des vergangenen Winters um 30 % unter dem Durchschnitt. Das hatte zur Folge, dass der Wasserstand des Sees Genezareth, der f�r 25 % des Trinkwassers im Lande sorgt, Ende des vergangenen Winters 60 Zentimeter tiefer als im Jahr zuvor war und drei Meter tiefer als vor vier Jahren, dem letzten niederschlagsreichen Winter. Bereits im Fr�hjahr warnten Experten davor, dass die drei genannten Trinkwasserquellen am Jahresende, wenn nicht schon Ende des Sommers, ihren Mindestpegel unterschreiten und einen gef�hrlichen Tiefstand erreichen werden. Dies birgt die Gefahr, dass durch Versalzung eine nicht wieder gut zu machende Verunreinigung des Trinkwassers droht. In einigen Bereichen der K�stenebene sei bereits Meerwasser in das Grundwasser eingedrungen.
Die Wasserbeh�rde �u�erte sich �u�erst besorgt, dass bereits zu Beginn der hei�esten Monate Juli und August diese kritische Marke erreicht ist. Der Wasserstand des Sees Genezareth ist mit 213 Metern unter dem Meeresspiegel bereits an seine "Rote Linie" gekommen. Weitere Entnahmen und das Absinken bis zur "Schwarzen Linie" bei 214,4 Metern k�nnen zu einer dauerhaften Verunreinigung des Trinkwassers f�hren, erkl�rte Uri Schani. Allein durch Verdunstung f�llt der Wasserpegel des Sees t�glich um einen Zentimeter. Nach Aussage Schanis habe die Grundwasser f�hrende Schicht in der K�stenebene die Schwarze Linie bereits unterschritten. Die m��igen Niederschlagsmengen der vergangenen Winter sowie der zunehmende Verbrauch durch eine steigende Bev�lkerungszahl und erh�hten Lebensstandard f�hrten zu Israels akuter Wasserkrise. Allein durch geringere Regenf�lle fehlen j�hrlich rund 100 Millionen Kubikmeter Wasser. Sch�tzungen zufolge wird die fehlende Wassermenge am Ende dieses Jahres 410 Millionen Kubikmeter erreichen, fast doppelt so viel wie das Defizit im vergangenen Jahr. Die Wasserbeh�rde stellte einen Notfallplan auf, der zun�chst eine Verdoppelung des Preises f�r die Bew�sserung von G�rten und Gr�nanlagen und auch Wasserpreiserh�hungen f�r Privathaushalte vorsieht. Zus�tzlich wurde eine �ffentliche Kampagne gestartet, um die Bev�lkerung zum Einsparen von Trinkwasser. anzuleiten. Daneben ist die Bohrung neuer Brunnen sowie die Reinigung verunreinigter Brunnen geplant. Ebenfalls sollen die Erzeugung von Trinkwasser durch Entsalzungsanlagen erh�ht und neue Anlagen gebaut werden.
Sollte die kritische Lage andauern, erw�gt man, im n�chsten Jahr die Bew�sserung von Rasenfl�chen g�nzlich zu verbieten und weitere Einschr�nkungen f�r die Landwirtschaft zu verh�ngen, was erhebliche Preiserh�hungen f�r Obst und Gem�se zur Folge h�tte.
Umweltschutzverb�nde, Wasserexperten und verschiedene Parlamentsabgeordnete werfen den Regierungen der vergangenen Jahre Versagen und Missmanagement vor. Man reagiere immer nur auf Krisensituationen, doch es fehle an langfristigen Pl�nen zur Wassereinsparung und Wiederaufbereitung.
So habe die Regierung vor sechs Jahren das Ziel ausgegeben, durch Entsalzungsanlagen j�hrlich 400 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zu erzeugen. Die gegenw�rtige Menge liege aber lediglich bei 130 Millionen Kubikmeter j�hrlich. Die Wasserbeh�rde k�ndigte jetzt eine Erh�hung bis 2012 an.
Zu Beginn des Winters 1991 litt Israel auch unter gro�er Wasserknappheit. Der See Genezareth hatte ebenfalls seine Rote Linie erreicht. Dann folgten drei Monate mit Niederschl�gen weit �ber dem Durchschnitt und im Fr�hjahr 1992 mussten die Schleusen des Sees ge�ffnet werden, weil er seine H�chstmarke erreicht hatte. Es war ein Wunder Gottes. Derzeit wird in Israel �ffentlich dazu aufgerufen, f�r Regen zu beten, denn es kann nur „Gott der Herr" alleine „Seinem Land den Regen geben" (Ps. 68,10). (topic)
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