Losung des Tages
Denn wen der Herr lieb hat, den z�chtigt er, und er schl�gt jeden Sohn, den er annimmt.� Hebr�er 12,6
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Studie zum neuen Frauenbild soll letzte Zweifler ausschalten
Unter Ber�cksichtigung von psychologischen Erkenntnissen und einer geschickten Fragestellung werden Umfrage-Ergebnisse produziert, die keineswegs die tats�chliche Meinung der Befragten widerspiegeln.
Die ganzseitige Werbung in der S�ddeutschen Zeitung (26.03.08) war un�bersehbar und verspr�hte Triumphgef�hl: Auf orangefarbener Grundierung prangte die Behauptung: "Jetzt werden einige ihr Frauenbild korrigieren m�ssen. Sogar wir." Jubelnd k�ndigte die gr��te Frauenzeitschrift Deutschlands, Brigitte, das Ergebnis einer Studie �ber die vermeintlich "neue Generation" der "Frauen auf dem Sprung, die die Gesellschaft wach r�tteln werden", an, erstellt in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin f�r Sozialforschung unter der Leitung von Prof. Jutta Allmendinger. Vom familienfreundlichen Deutschen Familiennetzwerk als "Volksverdummung" eingesch�tzt, soll die Studie den "wissenschaftlichen" Beweis daf�r erbracht haben, "wie richtig und wichtig die neue Familienpolitik von Ursula von der Leyen ist" und dass das, was "der politische Feminismus vor 20 Jahren gefordert hat, heute von jeder Frau geteilt wird". Von jeder Frau? Befragt wurden 1020 Frauen zwischen 17 und l9 sowie 27 und 29 Jahren. Als Ergebnis werden interessanterweise Eigenschaften und Lebensentw�rfe pr�sentiert, die dem Idealbild der von Politik und Wirtschaft geforderten allzeit flexiblen, belastbaren und berufst�tigen Frau und Mutter optimal entsprechen. Dass sie "gut" seien, w�ssten die jungen Frauen, "selbstst�ndig, stark, diszipliniert und karierebewusst", und dass sie nat�rlich Kinder haben w�rden. Eines wollten sie allerdings nicht: "nett und f�rsorglich" und vom Mann abh�ngig sein. Da k�nnte doch der Verdacht aufkommen, dass Auftraggeber und Ausf�hrende der Studie genau dieses Ergebnis gew�nscht haben, so dass Andersdenkende aufgrund der "wissenschaftlichen Beweiskraft" nun "umdenken m�ssen"!
Jutta Allmendinger, Bildungssoziologin und Arbeitsmarktforscherin, unterst�tzt seit langem Bundesregierung und Wirtschaft in den Bem�hungen, den vorgedachten Wandel in der Frauen- und Familienpolitik nun auch in der Gesellschaft durchzusetzen. So hat sie in der Expertenkommission f�r den 7. Familienbericht (2005) mitgearbeitet und gefordert, das Muster der traditionellen Familie "als Kern unseres Sozialstaates und der Familienpolitik" abzul�sen. An der Umgestaltung der Familie zur wirtschaftskompatiblen Einheit mit zwei berufst�tigen Eltern und krippenbetreuten Kindern war sie in verschiedenen Aufgabenbereichen beteiligt. Ein wichtiges Ziel scheint erreicht zu sein: "Das Alleinverdienermodell gilt nicht mehr, die Frauen m�ssen in der Berufswelt re�ssieren (Erfolg hoben), wenn nicht wichtige Stellen unbesetzt bleiben sollen", sagt Jutta Allmendinger. Darum geht es ihr: Um gut qualifizierte Frauen, die in Beruf, Familie und Gesellschaft Verantwortung �bernehmen und sich Machtpositionen erarbeiten. Realit�ten, die nicht ins Bild passen, bleiben unber�cksichtigt. Auf die Frage, wie Frauen in schlecht bezahlten Berufen wie Friseuse oder Krankenschwester das erreichen sollen, antwortet sie schlicht: "Das Problem der niedrigen Bezahlung gerade von Frauenberufen ist offensichtlich. Aber Frauen haben auch andere Berufe, sie gestalten und pr�gen unser Leben."
Dass die Voraussetzungen f�r die sch�ne neue Frauen- und Familienwelt keineswegs glatt gestrickt sind, wird einfach ausgeblendet. Jedenfalls ist es schon mal dreist und unversch�mt, Ergebnisse einer Momentaufnahme von etwa 1000 jungen Frauen in zwei sehr eng begrenzten Altersgruppen als Meinung "der Frauen" und Grundlage f�r politisches Handeln verkaufen zu wollen. "Es gibt einen enormen Druck auf die Frauen, erwerbst�tig zu sein", bemerkt Jutta Allmendinger. Kommentar: Ja, eben - zum Beispiel durch solche Studien!
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